Besondere Zitate und Wortschöpfungen/Neologismen

Der EÖDL hat die Legasthenie- und Dyskalkuliebewegung der letzten 15 Jahre weit über die Grenzen des deutschsprachigen Raums hinaus geprägt. Viele Mitstreiter und Legasthenie- und Dyskalkuliespezialisten verwenden diese vom EÖDL und Frau Dr. Astrid Kopp-Duller geprägten Wörter und Zitate und kennen oft die Quellen nicht.


legasthen:
Das Wort wurde von Frau Dr. Astrid Kopp-Duller 1990 entworfen bzw. kreiert. Es hat bis heute das bis dahin gebräuchliche Wort «legasthenisch» weitgehend ersetzt und ist auch im Duden zu finden.

Legasthenietrainer: Diese Berufsbezeichnungen wurden vom Ersten Österreichischen Dachverband Legasthenie als Bezeichnung für Spezialisten, welche Menschen mit Schreib-, Lese- oder Rechenproblemen auf pädagogisch-didaktischer Ebene helfen, 1995 entworfen bzw. kreiert.

Pädagogische Definition von Frau Dr. Astrid Kopp-Duller, 1995:

«Ein legasthener/dyskalkuler Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Symbole wie Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen anders empfindet als nicht legasthene/dyskalkule Menschen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Schreibens, Lesens oder Rechnens.»

Dr. Astrid Kopp-Duller, 1995:
«Legasthenie und Dyskalkulie sind keine Schwächen, Störungen, Krankheiten oder gar Behinderungen! Eine Pathologisierung der Themen darf nicht toleriert werden, weil damit vielen Betroffenen Schaden zugefügt wird. Nur ein geringer Teil der Menschen mit Schreib-, Lese- oder Rechenproblemen benötigt außer der Hilfe auf pädagogisch-didaktischer Ebene auch die Hilfe von Seiten der Gesundheitsebene!»

Dr. Astrid Kopp-Duller:
«Gegen Legasthenie, Dyskalkulie und andere Schreib-, Lese- oder Rechenprobleme gibt es kein Patentrezept. Nur eine individuelle Förderung bringt den gewünschten Erfolg. Verständnis, Geduld, Motivation, Lob und Anerkennung durch das Umfeld sind dabei unerlässlich!»

Dr. Astrid Kopp-Duller:
«Der Entstehung von Sekundärproblematiken darf keine Chance gegeben werden. Durch rechtzeitiges Erkennen und rechtzeitige Hilfe können psychische Erkrankungen vermieden werden.»

Dr. Astrid Kopp-Duller, 1998:
«Nur ausreichend geschärfte Sinneswahrnehmungen garantieren ein reibungsloses Erlernen des Schreibens, Lesens und Rechnens, deshalb muss auf die Förderung in diesem Bereich schon im Vorschulalter großer Wert gelegt werden!»

Dr. Astrid Kopp-Duller, 1998:
«Hinter jedem erfolgreichen legasthenen oder dyskalkulen Menschen steht eine Person, die ihn versteht!»

Dr. Astrid Kopp-Duller, 2010:
«Legasthene und dyskalkule Menschen haben eine besondere Informationsverarbeitung und dadurch bedingt eine besondere Lernfähigkeit, welche an die pädagogisch-didaktische Interventionsebene hohe Anforderungen stellt.»


Primärlegasthenie – Sekundärlegasthenie:

Von einer Primärlegasthenie spricht man, wenn lediglich Schreib- und Leseprobleme, welche genetisch bedingt sind, ohne Sekundärfolgen vorhanden sind. Eine Hilfe auf pädagogisch-didaktischer Ebene ist unbedingt erforderlich, welche auf die individuellen Probleme des Betroffenen abgestimmt ist.
Zu einer Sekundärlegasthenie kommt es, wenn zu genbedingten Schreib- und Leseproblemen psychische oder physische Sekundärproblematiken kommen. Eine Hilfe auf pädagogisch-didaktischer Ebene ist unbedingt erforderlich, welche auf die individuellen Probleme des Betroffenen abgestimmt ist, und zusätzliche individuelle Hilfe durch die Gesundheitsebene.

Individuelle Legasthenie oder individuelle Dyskalkulie:
Genetisch bedingte Schreib-, Lese- oder Rechenprobleme haben immer eine individuelle Ausprägung, und deshalb muss auch die Hilfestellung individuell sein. Vermehrtes Schreiben-, Lesen- oder Rechnenüben alleine führt nicht zum gewünschten Erfolg. Es ist unerlässlich, dass auch dem Bereich der Aufmerksamkeitsfokussierung beim Schreiben, Lesen oder Rechnen und dem Training der Sinneswahrnehmungen, deren Funktionieren für das Schreiben, Lesen und Rechnen unbedingt erforderlich ist, in der Förderung weitreichend Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Wir freuen uns in diesem Zusammenhang, dass durch die Sprache auch unsere Denkweise immer weiter verbreitet wird. Glücklicherweise werden dadurch legasthene oder dyskalkule Menschen viel seltener als schwach, gestört, krank oder behindert bezeichnet.

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